Kryp­tower­te-Steu­er­trans­pa­renz­ge­setz muss bis zum 31.12.2025 in natio­na­les Recht umge­setzt wer­den

Branche Handwerk und Maschinenbau - Produktionsanlagen in Fertigungshalle

Das Bun­des­mi­nis­te­ri­um der Finan­zen (BMF) hat am 6.3.2025 ein neu­es Schrei­ben zu „Ein­zel­fra­gen der ertrag­steu­er­recht­li­chen Behand­lung bestimm­ter Kryp­tower­te“ ver­öf­fent­licht. Die dor­ti­gen Vor­ga­ben erset­zen das bis­he­ri­ge Schrei­ben vom 10.5.2022. All­ge­mein wird künf­tig der Ober­be­griff „Kryp­towert“ anstatt vir­tu­el­ler Wäh­rung oder Kryp­to­wäh­rung ver­wen­det.

Bei Kryp­tower­ten han­delt es sich grob gesagt um die digi­ta­le Dar­stel­lung eines Wer­tes oder eines Rechts, wel­ches elek­tro­nisch über­tra­gen oder gespei­chert wer­den kann.

Das neue BMF-Schrei­ben beinhal­tet auf 34 Sei­ten im Wesent­li­chen Dar­stel­lun­gen zu fol­gen­den Fra­ge­stel­lun­gen:

• Dif­fe­ren­zie­rung ein­zel­ner Kryp­tower­te anhand ihrer Funk­ti­on

• Ver­schie­de­ne Bestands- und Wert­ermitt­lungs­ar­ten sowie Steu­er­re­ports

• Ertrag­steu­er­li­che Ein­ord­nung und Behand­lung von Kryp­tower­ten im Betriebs- und Pri­vat­ver­mö­gen

• Steuererklärungs‑, Auf­zeich­nungs- und Mit­wir­kungs­pflich­ten

• Anwen­dungs- und Nicht­be­an­stan­dungs­re­geln

Das BMF-Schrei­ben soll nach enger Abstim­mung mit den obers­ten Finanz­be­hör­den der Bun­des­län­der fort­lau­fend ergänzt wer­den, ins­be­son­de­re sol­len auch die Ver­bän­de, wel­che sich mit ertrag­steu­er­li­chen Fra­gen bzgl. Kryp­tower­ten befas­sen, ein­be­zo­gen wer­den.

Die EU hat bereits eine Ver­ord­nung über Märk­te für Kryp­tower­te erlas­sen sowie eine Richt­li­nie, wonach die Mit­glied­staa­ten ver­pflich­tet sind, bis zum 31.12.2025 die Zusam­men­ar­beit der Ver­wal­tungs­be­hör­den im Bereich der Besteue­rung der Kryp­tower­te im natio­na­len Recht zu regeln, mit dem Ziel, mög­lichst ein­heit­li­che Mel­de­stan­dards zu schaf­fen.

Das BMF hat daher bereits im Herbst 2024 einen Refe­ren­ten­ent­wurf zur steu­er­li­chen Erfas­sung von Kryp­tower­ten in die poli­ti­sche Dis­kus­si­on ein­ge­bracht. Ein Gesetz­ent­wurf liegt jedoch bis­lang noch nicht vor.

Der Ent­wurf des sog. Kryp­tower­te-Steu­er­trans­pa­renz­ge­set­zes sieht ins­be­son­de­re vor, die Anbie­ter von Kryp­to­dienst­leis­tun­gen zu umfas­sen­den Mel­de­pflich­ten zu ver­pflich­ten, und zwar sol­len sämt­li­che Kryp­to­dienst­leis­tun­gen nebst Betei­lig­ten mel­de­pflich­tig wer­den. Sowohl die Ver­wal­tung und Ver­wah­rung von Kryp­tower­ten als auch die Bera­tung hier­zu sol­len zu mel­den sein. Dies gilt auch für sämt­li­che Nut­zer mit steu­er­li­cher Ansäs­sig­keit in der EU sowie aus qua­li­fi­zier­ten Dritt­staa­ten.

Geplant sind fer­ner auch umfang­rei­che Sorg­falts- und Doku­men­ta­ti­ons­pflich­ten der Trans­ak­tio­nen und Wer­te. Die steu­er­li­chen Daten der Steu­er­pflich­ti­gen müs­sen erho­ben wer­den, der Steu­er­pflich­ti­ge soll eine Selbst­aus­kunft ertei­len, die auf Plau­si­bi­li­tät geprüft wer­den soll. Bis zum 31.7. des Fol­ge­jah­res soll eine elek­tro­ni­sche Mel­dung an das Bun­des­zen­tral­amt für Steu­ern über­mit­telt wer­den. Hier­über sol­len die Steu­er­pflich­ti­gen durch den Anbie­ter unter­rich­tet wer­den. Ver­stö­ße sol­len als Ord­nungs­wid­rig­keit geahn­det wer­den kön­nen mit Geld­bu­ßen bis zu 50.000 €.

Ziel des Geset­zes soll es sein, dass die Finanz­be­hör­den einen bes­se­ren Zugang zu Infor­ma­tio­nen erhal­ten, die für die Besteue­rung von Kryp­tower­ten not­wen­dig sind. Der­zeit erfah­ren die­se erst durch die Abga­be der Steu­er­erklä­rung des Steu­er­pflich­ti­gen von Trans­ak­tio­nen mit Kryp­tower­ten.

Auf­grund der Kom­ple­xi­tät der The­ma­tik soll­ten Betrof­fe­ne Steu­er­be­ra­tung zum anste­hen­den Kryp­tower­te-Steu­er­trans­pa­renz­ge­setz und sei­nem vor­aus­sicht­li­chen Inhalt in Anspruch neh­men.

Cars­ten Hil­ge­fort
Steuerberater
Dipl. - Kaufmann

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