Nur antei­li­ger Schuld­zin­sen­ab­zug bei unent­gelt­li­cher Über­tra­gung eines Teils des Ver­mie­tungs­ob­jekts

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Der Bun­des­fi­nanz­hof (BFH) hat­te dar­über zu befin­den, ob bei einer unent­gelt­li­chen Teil­über­tra­gung einer ver­mie­te­ten Immo­bi­lie die auf den über­tra­ge­nen Mit­ei­gen­tums­an­teil ent­fal­len­de Dar­le­hens­ver­bind­lich­keit in Höhe der Schuld­zin­sen voll­stän­dig als (Sonder-)Werbungskosten abzieh­bar bleibt, wenn der Schen­ker die Dar­le­hens­ver­bind­lich­keit kom­plett bei sich behält.

Das erst­in­stanz­li­che Nie­der­säch­si­sche Finanz­ge­richt hat dies abge­lehnt und ledig­lich die antei­li­gen Schuld­zin­sen beim Schen­ker aner­kannt, soweit er noch Eigen­tü­mer der Immo­bi­lie war. Dem hat der BFH sich in sei­ner Revi­si­ons­ent­schei­dung ange­schlos­sen.

Zur Begrün­dung führ­te der BFH aus, dass Schuld­zin­sen nur dann abzugs­fä­hig sei­en, wenn sie objek­tiv mit der Ein­künf­te­er­zie­lung zusam­men­hän­gen. Durch die Schen­kung eines Mit­ei­gen­tums­an­teils wur­de jedoch der wirt­schaft­li­che Zusam­men­hang zwi­schen Finan­zie­rungs­dar­le­hen und Ein­künf­ten aus Ver­mie­tung und Ver­pach­tung gelöst, denn das Dar­le­hen dien­te künf­tig in Höhe des unent­gelt­lich über­tra­ge­nen Mit­ei­gen­tums­an­teils der Finan­zie­rung der Schen­kung und nicht mehr der Ver­mie­tung.

Da der Beschenk­te die Dar­le­hens­ver­pflich­tung nicht über­nom­men hat­te, konn­te er eben­falls kei­ne Wer­bungs­kos­ten im Hin­blick auf Dar­le­hens­zin­sen gel­tend machen, da er kei­ne dies­be­züg­li­che Auf­wen­dun­gen zu täti­gen hat­te.

Um eine steu­er­lich vor­teil­haf­te Lösung in einem so gela­ger­ten Sach­ver­halt sowohl für den Schen­ker als auch für den Beschenk­ten zu errei­chen, soll­te vor der Schen­kung und somit vor der nota­ri­el­len Beur­kun­dung der Steu­er­be­ra­ter des Ver­trau­ens um Rat gefragt wer­den. Ins­be­son­de­re soll­ten die Betei­lig­ten sich nicht dar­auf ver­las­sen, dass der Notar schon eine steu­er­lich vor­teil­haf­te For­mu­lie­rung in den Ver­trag auf­nimmt.

Ach­tung: Der Notar nimmt übli­cher­wei­se in den Ver­trag auf, dass eine steu­er­li­che Bera­tung nicht statt­ge­fun­den hat und er steu­er­li­che Fol­gen nicht geprüft hat. Dar­um soll­te vor jeder nota­ri­el­len Beur­kun­dung der Ver­trags­ent­wurf dem Steu­er­be­ra­ter zur Prü­fung vor­ge­legt wer­den.

Fre­de­ri­ke Lüb­be­hü­sen
Steuerberaterin
Bachelor of Arts (FH)

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